Kambodscha
In den Dörfern Kambodschas sammeln die meisten Menschen ihr Trinkwasser aus Teichen und Flüssen. Dieses Wasser ist häufig, vor allem wegen der Zunahme menschlicher Aktivitäten, kontaminiert und nicht bedenkenlos trinkbar. Dadurch können durch Wasser übertragbare Krankheiten, wie zum Beispiel Durchfallerkrankungen, übertragen werden.
2004 gründete ein junger Kambodschaner, der in einem kleinen Dorf geboren wurde und in Frankreich Wasseringenieurwesen studierte, zusammen mit einem französischen Berater und einem französischen Ehrenamtlichen die NGO 1001 Fountains, um eine Lösung für dieses Problem zu finden. Ihre Idee war es, eine nachhaltige und skalierbare Lösung zu entwickeln und die örtlichen Kommunen zu stärken. So beschlossen sie, “Wasserkioske” im ländlichen Kambodscha einzurichten.
Ein Wasserkiosk ist eine Mini-Anlage in einem Dorf, die Wasser aus dem Teich oder Fluss vor Ort aufbereitet und das gereinigte Wasser an die Dorfbewohner in der Umgebung verkauft. Der Kiosk wird auf Land errichtet, das von der Gemeinde zur Verfügung wurde und von einem Dorfbewohner verwaltet, der als Unternehmer das Wasser produziert und verkauft. Das dezentralisierte Modell ermöglicht es, dass der Preis erschwinglich bleibt.
Seit 2004 hat 100fontaines mehr als 234 Kioske in den Dörfern Kambodschas errichtet.
Dies schafft Arbeitsplätze in abgelegenen Gebieten, in denen die Menschen Schwierigkeiten haben, langfristige Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden. In der Regel schafft ein Wasserkiosk-Unternehmer Arbeitsplätze für 2-3 Personen pro Dorf.
In den dortigen Schulen werden 260.000 Kinder kostenlos mit Wasser versorgt, was nachweislich zu einer Verringerung der Fehlzeiten und einem gesünderen Wachstum der Kinder beiträgt. Davon profitiert auch ihrer Schulbildung.
1001fontaines ist auch in Madagaskar, Myanmar und Vietnam tätig.
255
Kioske in Kambodscha and Madagaskar
260,000
Kinder, die von dem Schulprogramm profitieren
-75%
Reduktion der Fehlzeiten in Schulen (source)
Chanthou
Kunde, Prek Luong Dorfgemeinde
“Jeden Tag stand ich vor Sonnenaufgang auf, um Wasser aus dem Teich am Rande des Dorfes zu schöpfen. Ich wusste, dass das abgestandene Wasser nicht gut für die Gesundheit meiner Familie ist, also kochte ich es ab, um es genießbar zu machen. Als die Sonne aufging, weckte ich meine einzige Tochter Arunny sanft auf, um sie zur Schule zu schicken. Manchmal hatte Arunny allerdings Bauchschmerzen und das bedeutete, dass sie noch einen weiteren Schultag versäumen würde.
Heute ist das dank 1001 Fontaines nicht mehr der Fall. Ich kann sauberes Trinkwasser von meinem Nachbarn Haem kaufen, der Wasser von dem nur wenige Kilometer von meinem Dorf entfernten Wasserkiosk 1001fontaines holt. Haem liefert das saubere Trinkwasser auch an die Schule von Arunny, damit alle Schulkinder davon profitieren, keine Schultage verpassen und dadurch eine gute Zukunft haben können.”